Regiobahnhof Nahetal
Der RE-P&R-Bahnhof direkt an der B41

Fahrplan bietet ausreichend Luft
Um den Bahnhof noch attraktiver zu machen, ist es erstrebenswert, das Zugangebot so attraktiv wie möglich zu machen und auch die RegionalExpress-Züge der Linie 3 (RE3) hier halten zu lassen. Diese haben nach dem geltenden Fahrplan ausreichend Zeit, um bis zu 20 Minuten Verspätung alleine schon auf ihrem Weg in Rheinland-Pfalz (Mainz bis Neubrücke) auszugleichen. Noch mehr steht auf dem saarländischen Abschnitt der Strecke zwischen Neubrücke und Saarbrücken zur Verfügung. So besagt es die Angebotsstruktur auf der Nahestrecke im Rahmen der Gesamtkonzeption Rheinland-Pfal
z-Takt 2015.


zusätzliche Minuten im Fahrplan seit Dezember 2019
Der Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 beschert zahlreichen RE3 zusätzlich 7 bis 14 Minuten längere Fahrzeiten zwischen Mainz und dem Saarland. Dabei kamen diese Zusatzminuten nicht freiwillig oder auf Wunsch etwa des Netz- oder des Zugbetreibers oder des zuständigen Zweckverbandes, sondern wurden aufgrund einer Fahrplanumgestaltung im Rhein-Main-Gebiet den RE3 auferlegt, so der Zweckverband in seinem Infoblatt, der dazu in seinen
ZSPNV-News Ausgabe 1/2020 gar seinen Unmut darüber äußerte.
"Der ZSPNV Süd betont in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass die umfangreichen Änderungen und Nachteile gegenüber dem vorigen Fahrplan nicht in seiner Verantwortung liegen....", heißt es dort unter anderem in einem Bericht dazu.

So erhielten nun fast alle RE3 von und nach Frankfurt längere Fahrtzeiten für den Abschnitt von Mainz nach Saarbrücken.
Fast alle in Mainz beginnenden RE3 verlassen derzeit noch wie zuvor zur Minute 56 in Richtung Saarbrücken:

  • Der erste RE3 am Tag startet gar 14 Minuten früher in Mainz, als vorm Fahrplanwechsel und als im Takt-Konzept von 2015 vorgesehen,
    und
    setzt damit den Rheinland-Pfalz-Takt außer Kraft, beendet den taktgemäßen Anschlüsse für Reisende von der mittleren Nahe nach Neubrücke und weiter ins Saarland. Dabei ist laut Gleisbelegung und Anschlussplanung durchaus ein späterer Start möglich. Doch ist die zuständigen Behörde nicht in der Lage, diesen Fehler anzupassen und wenigstens den Anschluss wieder herzustellen. Doch das ist ein anderes Thema.

  • Die meisten darauf folgenden RE3 verlassen Mainz nun bereits zur Minute 53 statt zur vollen Stunde. Das tun sie, wenn sie von Frankfurt kommen. Sie machen sich damit 7 Minuten früher auf den Weg von Mainz nach Saarbrücken, haben für diese Strecke ungewollt nun 7 Minuten mehr Zeit.

Alle RE3 erreichen ihr Ziel Saarbrücken jedoch nur eine Minute früher als zuvor. Bereits in Neubrücke (letzter Bahnhof in Rheinland-Pfalz) kommen alle RE3 fast zu selben Minute an, egal ob sie zur Minute 53 oder 56 in Mainz starten.

Da die Abfahrtzeit der meisten ab Frankfurt verkehrenden RE3 deutlich vorverlegt wurde, fahren sie nun vor den S-Bahnen von Frankfurt nach Mainz her, statt hinter. Sie erreichen Mainz daher nun seltener mit Verspätungen als zuvor, müssen diese später nicht mehr wieder aufholen. Durchaus ein Pluspunkt der Fahrplananpassung.

Zur Fahrt von Saarbrücken nach Mainz zur Weiterfahrt nach Frankfurt wurde die Ankunftszeit der RE3 in Mainz um 8 Minuten nach hinten gelegt.
Da sich die Zeiten in Saarbrücken bei Abfahrt jedoch nicht nennenswert veränderten, bedeute dies zusätzliche 8 Minuten Fahrdauer bis Mainz, die fast nur innerhalb von Rheinland-Pfalz zur Verfügung stehen. 
Trotz dieser Fahrdauerverlängerung werden keinerlei Zwangspunkte verfehlt, keine Zugkreuzungen und Anschlüsse verpasst.

Diese auferlegten Anpassungen bescheren den RE3, die auch nach Frankfurt fahren bzw. von dort kommen, zusätzliche Minuten für die Strecke zwischen Mainz und Saarbrücken. Alleine diese genügen für einen zusätzlichen Halt, ohne die Fahrdauer des RE3 zu verlängern. Es zeigt die leichte Umsetzbarkeit eines möglichst attraktiven Zugangebots an einem Regiobahnhof Nahetal, ohne dass es der Verbindung selbst abträglich ist. 

Noch mehr Zeit beim einheitlichen Takt
Ein Taktfahrplan zeichnet sich dadurch aus, dass Züge derselben Linie auch zur selben Minute in einem Bahnhof abfahren. Das macht es für die Kunden einfacher und auch für die Disponenten und Fahrdienstleitung. Der Fahrplan und die Gleisbelegung ermöglicht dies auch in Mainz. So können auch die in Mainz beginnenden RE3 ebenso zur Minute 53 nach Saarbrücken starten, wie dies die von Frankfurt kommenden RE3 tun. Denn ist der Takt um die RE3 herum immer gleich und damit auch die Gleisbelegung und -kreuzung. Damit bekommen auch die in Mainz beginnenden RE3 zusätzliche drei Minuten für ihren Weg nach Saarbrücken. Bequeme drei Minuten für einen zusätzlichen Halt.

Betrachtet man sich die Fahrpläne der Vlexx, kann man die Luft im Fahrplan bis 14.12.2019 gut erkennen.
Das Beispiel des RE im Vergleich zur RB im Verlauf von Neunkirchen bis Saarbrücken zeigt, dass trotz vieler Halts der Regionalbahn (man rechnet 2 Minuten pro Halt) der RegionalExpress nur wenige Minuten kürzer für diese Strecke benötigt.




Im Vergleich mit dem alten Fahrplan kann jeder die zusätzliche Fahrdauer der einzelnen RE sehen, die einen Zusatzhalt noch leichter ermöglicht:

Fahrplan ab 15.12.2019
20191215neuerZugfahrplan.pdf (109.74KB)
Fahrplan ab 15.12.2019
20191215neuerZugfahrplan.pdf (109.74KB)

 



Berichte aus der Praxis
Wenn man auf der Strecke unterwegs ist, kann man die vielen Zusatzminuten auch live erleben. Sie dienen auch mal dem Ausgleich von Verspätungen. Mit dem aktuellen Fahrplan stehen weitere Minuten zur Verfügung, die einen attraktiven Zusatzhalt im Nahetal leicht ermöglichen. Aus der Praxis der Zugnutzer hier ein paar Stimmen zur Fahrtzeit und der Luft im Fahrplan:

A. K. schreibt:
Ich glaube wir beide wissen, dass das völliger Blödsinn ist, dass der RE3 keine Luft im Fahrplan hat. Ich kann als Pendler für den Abschnitt südlich von St. Wendel sprechen: Auf dem Abschnitt St-Wendel-Saarbrücken erlebe ich es bei Verspätungen regelmäßig, dass der RE3 schonmal 10 Minuten Verspätung rausfährt und pünktlich Saarbrücken Hbf erreicht. Ähnliches gilt für die Gegenrichtung.

C. D.  schreibt
Also zwischen Saarbrücken und Neunkirchen hat man schon viel Luft im Fahrplan!

F. H.  schreibt:
...Zumindest die nach Frankfurt durchgebundenen Züge haben ja seit Fahrplanwechsel (15.12.2019) meist eine verlängerte Fahrzeit bekommen. Hier ließe sich in einem Probebetrieb bestimmt ein zusätzlicher Halt in Monzingen einrichten.
Man könnte somit testen, wie sich die Pünktlichkeit dann entwickelt und ob trotzdem noch Anschlüsse sichergestellt werden.
Monzingen ist doch etwa genauso groß wie Staudernheim, dort hielt früher (bis 2014) auch nur zweistündlich der RE. Wenn es dort geht, warum dann nicht auch in Monzingen?


Die Namen wurden wegen der Schutzbedürftigkeit gekürzt. Alle Beiträge wurden in einer Gruppe in facebook am 31.1.2020 geschrieben.